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Namen für die Mundus maris Maskottchen

Wer hatte schon an Maskottchen gedacht? Eigentlich niemand! Doch wir hatten die schönen Zeichnungen von Fischbabies von Mike Yap, Taucher, Künstler und Freund von FishBase in den Philippinen bekommen und sie zu einem Poster verarbeitet, das ein Blickfang auf der diesjährigen Günen Woche in Brüssel war. Weiterhin gab es die ebenfalls sehr attraktiven Lesezeichen mit der positiven Botschaft: Ich bin noch ein Baby, hilf mir zu leben und zu wachsen! Die Reaktionen des Publikums zeigten, daß so fast blitzartig Aufmerksamkeit für die Notwendigkeit des Schutztes der Jungfische geweckt wurde. Von da war es nur ein Schritt zu dem Wunsch, den kleinen Fischjungen und das kleine Fischmädchen zu den Maskottchen von Mundus maris zu machen, wie es Giulia Bottoni, eine unserer jungen Unterstützerinnen, vorschlug.

Um Maskottchen zu werden, brauchten die Fischbabies natürlich Namen. Und welcher Weg wäre wohl besser gewesen, als Kinder und Jugendliche um Namensvorschläge und um die Erfindung von Geschichten und Abenteuern, die diese kleinen Helden erlebt haben könnten, zu bitten.

Die Teilnahmebedingungen waren einfach:

1. Schlagt einen weiblichen und einen männlichen Namen vor und erklärt, warum Ihr genau diese Namen vorschlagt und was sie für Euch bedeuten.

2. Stellt Euch vor, was die Fischbabies durchmachen müssen, um zu verhindern, daß sie gefangen werden bevor sie erwachsen geworden sind und selber Babies haben. Erzählt die Geschichte!

3. Macht Vorschläge, was zu tun ist, um Fischbabies zu beschützen.

Nennt den Namen, Ort und Land Deiner Schule oder Jugendgruppe, schreibt wie alt Ihr seid und wie viele Mädchen und Jungen in der Klasse/Gruppe sind. Gebt eine e-mail und eine postalische Adresse des Coachs, Gruppenführers oder Lehrers an und schickt Eure Vorschläge bis zum 15. November 2012 an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Bis zum Einsendeschluß hatten wir Vorschläge von 10 Gruppen bzw. Schulen in fünf Ländern bekommen, mehr als 300 Kinder und Jugendliche hatten teilgenommen.

Die Jury schaute sie alle an, auch die vielen Photos, die die Gruppen und Klassen zeigten, wie sie im Zusammenhang mit dem Mundus maris Wettbewerb an Problemen arbeiteten, wie zB Überfischung, Verschmutzung und andere, das Funktionieren von marinen und Küstenökosystemen bedrohenden, nicht nachhaltigen Verfahrensweisen. Die Jury entschied, allen jungen Teilnehmern, ihren Lehrern oder Betreuern und ihren Schulen oder anderen betreuenden Institutionen Ehrendiplome zu verleihen. Sie sagte auch die Vergabe von Büchern, Farbstiften und anderen Anerkennungen an die TeilnehmerInnen und/oder ihre Schulen zu. Besondere Anerkennung wurde der kreativen und gut formulierten Einsendung des Mundus maris Clubs der CEM von Cayar, Senegal, zuteil, dessen Vorschläge für die Namen und die Erlebnisse der Mundus maris Maskottchen am meisten überzeugte.

Auf den folgenden Seiten werdet Ihr eine kurze Zusammenfassung aller Vorschläge sehen und lesen, warum die Maskottchen ab jetzt nach den Vorschlägen der Kinder in Cayar "Samba" (Fischjunge) und "Kumba" (Fischmädchen) heißen.

Unser Dank und unsere Glückwünsche gehen an alle Teilnehmer. Achtet auf Samba und Kumba – Ihr werdet demnächst in einem Video mehr von ihnen sehen. Und schickt uns weiter Geschichten über die beiden Fischbabies, wer weiß, sie könnten als Inspiration für weitere Animationsfilme mit den beiden dienen.


 

Vorschläge der Mundus maris Ortsgruppe von Port Harcourt, Nigeria

 

Von Foluke Akinmoladun

Unter Mitwirkung von Schullehrern und anderen interessierten Personen, darunter Dr. Okonofua U.A., Fachbereich der Schönen Künste an der Universität von Uyo, organisierten Foluke Akinmoladun, Kenny Odili und Tammy Daka im November 2012 in Port Harcourt, Nigeria, erfolgreich ein Treffen mit Kindern und Jugendlichen zur Teilnahme am Wettbewerb zur Namensgebung für die Mundus maris Maskottchen.

 

Alle Teilnehmer, vom kleinsten Kind im Vorschulalter bis hin zu einigen Teenagern waren von einem Gefühl des Engagements und der Erwartung bewegt.

Was passiert mit den Fischbabies? Wie können sie am besten beschützt werden? Wie könnten Namen lauten, die am besten Mut, Gewitztheit und die Liebe zum Leben verkörpern? Diese und andere Fragen wurden gestellt und in Zeichnungen und Vorschläge übersetzt, um der Einladung von Mundus maris nachzukommen.

 

Der originelle Ansatz hier in Port Harcourt war, die Namensfindung mit einigen spielerischen Zeichenübungen zu verknüpfen. Die Buntstiftzeichnungen kommen auf dem Bildschirm nicht so gut heraus, aber das minderte in keiner Weise den Spaß, den die Teilnehmer der Veranstaltung in der Like Minds Christian Church hatten. Fünfzehn Kinder und Jugendliche nahmen an dem Treffen teil.

Als Beispiel sei hier der Vorschlag von Fekosufa Bodisere Princess der Niger Delta Universität vorgestellt. Sie schlug "Bodisindi" für den Fischjungen und "Ebitimi" für das Fischmädchen vor. Sie begründete den Vorschlag folgendermaßen: „Bodisindi bedeutet ‘Fisch, der es verdient, zu kommen‘ und Ebitimi ‘Gutes Geschenk‘. Wo ich herkomme, glauben wir, daß Fisch ein gutes Geschenk an die Menschheit ist.“

Benjamin Pius in der dritten Sekundarstufe der High Grade International School fof Peace Drive machte einen anderen Vorschlag: "Kou" für den Fischjungen und "Pieri" für das Fischmädchen. Er sagt: „Kou bedeutet einen Fisch, der gut für die Gesundheit ist, und Pieri bedeutet winziger Fisch.“

Er schlägt auch folgende Maßnahmen zum besseren Schutz der Fischbabies vor: Vergrößert die Maschenweite der Netze, so daß nur große Fische darin hängenbleiben. Wenn diese Netze in städtischen Gebieten hergestellt werden, sind sie bald auch in den ländlichen Gebieten verfügbar.

Für kleine Kinder gab es eine andere Veranstaltung:

Frau Effiom und Frau Ukot fungierten als Betreuerinnen für ein Treffen in der Elton Christian School (christliche Schule Elton), in Abuloma, Port Harcourt, mit 8 Kindern im Alter zwischen 5 und 6 Jahren.

Unabhängig vom Alter konzentrierten sich alle völlig auf die Herausforderung, Namen für die Fischbabies zu finden und Ideen zu produzieren, wie sie am besten unter gesunden Umweltbedingungen geschützt werden könnten.


 

Vorschlag der St. Marks CE Grundschule, Southampton, UK

Von Anne Steele Arnett, Schulleiterin

Wir waren von Nico Caltabiano kontaktiert worden. Nico Coltabiano ist Ozeanograph und Vorsitzender des Verwaltungsrats unserer Schule.

Zwei Kinder haben ihre Geschichte aufgeschrieben. Wir sind eine Schule, die durch Nachhaltigkeit eine Strategie zur Ausbildung in maritimen Themen aufbauen möchte und auch darauf hinarbeitet, den Kindern beizubringen, was um sie herum geschieht, denn unser Staat hat die Form einer Insel und Southampton ist ein vielbesuchter Hafen für Containerschiffe und Ozeanriesen.

Die beiden Kinder, die den Vorschlag erarbeitet haben, sind Lucy Smith, 11 Jahre alt und Suraj Patel, auch 11 Jahre alt.

Wir würden gerne erfahren, wie wir unsere Beziehung zu Ihnen vorantreiben können, um unsere Kinder zu ermutigen, Sorge für ihre Welt zu tragen und mehr Wissen über ihren Planeten zu erwerben.

Hier sind die Vorschläge, die Lucy und Suraj für die Namen der Fischbabies gemacht haben und ihre Überlegungen dazu, wo sie die grundlegenden Gefahren für das Überleben der kleinen Fische sehen.

Ich denke, daß die beiden Fische nach Harry und Hermione, den fiktiven Charakteren der Harry Potter Serie benannt werden sollten. Durch die ganze Serie von Büchern und Filmen begegnen ihnen lebensbedrohende Gefahren, aber sie überleben jedes Mal, so wie wir es den Fischen wünschen. Im letzten Band/Film haben sie selbst Kinder und geben dem Leben so eine neue Chance, genau wie wir es gerne bei den Fischen sähen.

Im wirklichen Leben begegnen den Fischen viele Gefahren und Freßfeinde, so wie größere Fische/Meerestiere, Fischer und Verschmutzung. Um den Fischen zu helfen, sollten wir die Belastung der Meere durch Müll und andere Verschmutzung reduzieren. Die Kontrolle der Fischerei sollte verstärkt werden, und die Art der Fische, die gefangen werden dürfen, sollte festgelegt werden. Züchtung in Aquakultur und Aussetzen der Fische, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht haben, könnte die Menge der Fische auf der ganzen Welt vergrößern.

Fischer: In der gesamten Welt werden Billionen Fische für die Ernährung der Menschen getötet. In Großbritannien werden beliebte Fischarten, wie z.B. Kabeljau seltener. Doch die Einführung von Züchtung in Aquakultur könnte helfen, die Fischpopulationen langfristig auf einem gleichmäßigen und nachhaltig nutzbaren Stand zu halten.

Verschmutzung: Verschmutzung ist ein anderer Faktor, der zur Abnahme der Anzahl Fische in der Welt beiträgt; diese umfasst alles von Öllecks bis hin zu im Meer schwimmenden Plastikringen von Getränkedosenpacks. Die Sicherung von Ölplattformen hilft ebenso beim Vermeiden von Verschmutzung wie der einfache Handgriff, seinen Müll in Mülleimer am Strand zu entsorgen.

Klicken sie hier, um die Fischversion von Harrys und Hermiones Geschichte zu lesen.


 

 

Vorschläge von jungen Besuchern des Aquariums in Brüssel, Belgien

 von Pierre Demol, Kurator

Das öffentliche Aquarium von Brüssel befindet sich in der Nähe der Basilique, eines der Wahrzeichen Brüssels. Das Aquarium arbeitet mit vielen Schulen und Jugendgruppen zusammen und organisiert regelmäßig Führungen, um das junge Publikum mit der Unterwasserwelt, ihren Lebewesen und der Notwendigkeit, sie zu schützen, vertraut zu machen.

Als Beitrag zum diesjährigen Welttag der Ozeane am 8. Juni und als Antwort auf die Einladung von Mundus maris, Namen für die Fischbaby-Maskottchen zu finden, fokussierten sich die Aktivitäten während der Monate Juni und Juli ganz spezifisch auf die Notwendigkeit, Jungfische zu erwachsenen Fischen heranrwachsen zu lassen. Das ist ein Schlüsselprozess dafür, marine Ökosysteme aufrecht zu erhalten oder sie sogar wieder gesunden zu lassen.

Nachdem sie über die Gefahren der Überfischung und die Herausforderungen des Naturschutzes informiert worden waren, machten Dutzende von Kindern Vorschläge für Namen der Maskottchen. Für das Aquarium ist es nicht ganz so leicht wie in Schulen, nach einer Führung Kontakt mit den jungen Besuchern zu halten und Nachfolgeaktivitäten zu organisieren. Doch viele Kinder waren schockiert, als ihnen klar wurde, daß bei der derzeitigen Rate der Überfischung viele der Fischbestände, die uns heute ernähren, in 40 Jahren verschwunden sein werden.

So sind wir froh darüber, teilgenommen und die Chance genutzt zu haben, grundlegende Informationen an die Kinder und Jugendlichen zu vermitteln und sie dazu angeregt zu haben, über die ernsten Gefahren und mögliche Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung nachzudenken.


 

 

Vorschläge aus der Oberen Grundschule von Gunjur (GUBS), Gambia

Von Malang Sanyang, Lehrer für Sozial- und Umweltstudien, GUBS

Dies ist der Beitrag der Studiengruppe für Sozial- und Umweltwissenschaften der Gunjur Upper Basic School (GUBS) in Gambia. Unter der Leitung von Malang Sanyang und Sulayman Jobe hatte die Schule bereits an den Pilotaktivitäten für das FAO-EAF Nansen Projekt teilgenommen. Dieses Projekt war darauf ausgerichtet, Kenntnisse über ökosystematische Verfahrensweisen in der Fischerei in den Lehrplan der Schulen des Landes einzuführen.

Jungfische zu schützen ist ein Teil dieser Herangehensweise. Deshalb wollte unsere Studiengruppe auch an dem Wettbewerb zur Namensfindung für die Mundus maris Maskottchen teilnehmen. Der Leiter unserer Schule ermutigte uns dabei. Hier sind die Vorschläge zweier Untergruppen:

Untergruppe 1:

Name für den Fischjungen: Binta

Name für das Fischmädchen: Mariama

 

Gründe für die Wahl der Namen:

  • Binta ist ein junger Fisch. Er braucht viel Futter, weil er eben jung ist und wachsen und sich entwickeln muß.
  • Mariama wird als weiseste aller Mütter angesehen; sie weiß, wie sie ihre Kinder beschützt.

Um die Fische zu schützen, sollten wir Folgendes tun:

  • Die Küstenerosion stoppen
  • Rodung in den Küstenregionen stoppen
  • Nein sagen zur Verklappung flüssiger und fester Abfälle
  • Die größeren Fische daran hindern, die kleinen zu fressen.

Untergruppe 2:

 

Name für den Fischjungen: Dawda

Name für das Fischmädchen: Fatou

Gründe für die Wahl der Namen:

  • Dawda ist jung und hat viel Energie, aber wenig Erfahrung mit der Welt außerhalb seines Lebensraumes
  • Fatou ist eine junge Mutter, die unbedingt ihr Kind aufwachsen sehen will. Sie ist eine weise Frau, die in der Lage ist, ihr Kind anzuleiten und zu beschützen.

Um die Fischbabies zu beschützen, sollte Folgendes überlegt werden:

  • Der Einsatz von Netzen mit geringer Maschenweite sollte vermieden werden.
  • Der Einsatz der Wurfnetzfischerei sollte vermieden werden, da dabei nicht selektiv bestimmte Fische gefangen werden.
  • Der Abbau von Sand in Küstenregionen sollte gestoppt werden.
  • Die Regierung sollte die Küstenwache dazu einsetzen, illegale Fischerei und Waldrodung zu stoppen.

 

 

Vorschlag der Unteren Grundschule von Gunjur (GLBS), Gambia

 

von Alhagie Jammeh, Lehrer und Betreuer

Die Ökosystemklasse, die aus 24 Mädchen und 21 Jungen im Alter von 11 bis 14 Jahren besteht, nahm an der Arbeit teil, passende Namen für die Mundus maris Fischbaby-Maskottchen zu finden.

Nachdem in der Klasse die derzeitigen Bedrohungen für das Ökosystem und Möglichkeiten, sie zu bekämpfen behandelt worden waren, warteten die Schüler mit folgenden Vorschlägen auf:

Name für den kleinen Fisch: Shaka (männlich)

Name für den großen Fisch: Yama (weiblich)

Gründe für die Wahl der Namen:

  • Shaka ist intelligent, voller Leben, nicht zu fassen und in der Lage, sich an ungünstige Bedingungen oder Situationen anzupassen.
  • Yama ist eine junge Mutter, die immer wachsam und besorgt um ihr Kind ist und alles dafür tun würde, um es vor Gefahren zu schützen.

Der beste Weg, die Fischbabies zu schützen ist es, sie in geschützten Gewässern zu halten, bis sie ausgewachsen sind und sie erst später durch handwerkliche oder andere kommerzielle Fischerei zu nutzen.

Der Lehrer und die Ökosystemklasse können unter folgender Adresse kontaktiert werden:

Mr. Alhagie Jammeh
Gunjur Lower Basic School
Gunjur
West Coast Region

The Gambia

 


Vorschlag der Unteren Grundschule von Serrekunda, Gambia

 

Von Bolong Touray, Schulleiter der Serrekunda Lower Basic School

Die Vorbereitung der Entwicklung der Namensvorschläge unter Einsatz der von Mundus maris entwickelten Unterrichtshilfen

Die Ökosystemklasse, die auf die Einladung von Mundus maris, Namen für die Maskottchen zu finden reagierten, bestand aus 45 Schülern, 23 Mädchen und 22 Jungen im Alter zwischen 11 und 13 Jahren. Hier sind die Vorschläge der Schüler:

Name für den Fischjungen: Tembi

Name für das Fischmädchen: Muna

Gründe, warum wir diese Namen gewählt haben:

Tembi ist ein kleines afrikanisches Kind, stark, aktiv, vibrierend und abenteuerlustig in der Natur, mit nur wenig Erfahrung mit der selbstsüchtigen, bösen weiten Welt.

Muna ist der Name einer Frau aus der afrikanischen Legende, die liebevoll und produktiv ist und sich stark dafür einsetzt, ihre Kinder zu versorgen und beschützen.

Der beste Weg, Fischarten zu schützen, ist es, Wasserschutzgebiete einzurichten, in denen die Fische leben und wachsen können, bis sie ausgewachsen und groß genug sind, um in Bereichen legaler Fischgründe gefangen zu werden.


Vorschlag der Santa Yalla Schule in Rufisque, Senegal

Von Doudou Ndiaye, Stellvertretender Direktor

Nach einer ausgedehnten Diskussion über die Notwendigkeit, Fische zu beschützen und über das Pro und Kontra einer großen Anzahl von in Erwägung gezogenen Namen, schlägt die Cm1b-Klasse der Santa Yalla Schule in Rufisque die folgenden Namen vor:

Für den Fischjungen: Toby

Für das Fischmädchen: Bianca

Die Namen wurden gewählt, weil sie nach Ansicht der Schüler leicht auszusprechen und zu behalten sind. Die Schüler finden diese Namen auch schön.

Leeboon....

"Es war einmal ein kleiner Fisch namens Bianca. Eines Tages war sie hungrig und suchte nach Nahrung. Sie sah ein Stückchen Fleisch an einem Stück Eisen hängen. Sie schwamm heran und begann zu fressen. Nach ihrer Rückkehr schlüpfte sie unter dem Netz von Baay Laay durch und entkam den Fallen. So lernte sie, im Meer zu überleben."

Um kleine Fische zu schützen, sollte Folgendes getan werden:

  • Mit den Fischern sprechen
  • Die Fischer überwachen
  • Die Fischer bestrafen, wenn es nötig ist.

 

Vorschläge der Khadim Schule in Hann, Senegal

Von Magueth Diop, Schuldirektor

Dieser Beitrag berichtet über die Arbeit der Schüler der Grundschule Keur Khadim in Hann Feraille zur Findung von Namen für die Fischbaby-Maskottchen und ihrer Geschichte. Wir wählten 43 Schüler aus, die dann in vier Gruppen mit jeweils etwa 10 Kindern aufgeteilt wurden. Sie arbeiteten unabhängig voneinander. Hier sind ihre Ergebnisse:

Gruppe A, Klasse CM1

Dem Fischjungen geben wir den Namen Doundou: Er bedeutet “leben” in der Wolof-Sprache. Wir haben ihm diesen Namen gegeben, weil wir wollen, daß er lebt, bis er ausgewachsen ist.

Walou ist der Name, den wir dem Fischmädchen gegeben haben. Er bedeutet „helfen“ in der Wolof-Sprache. Wir haben ihr diesen Namen gegeben, weil die kleinen Fische unsere Hilfe benötigen, um in ihrem Lebensraum, dem Meer, zu wachsen.

Doundou und Walou sind Geschwister, die zusammen im Meer leben. Sie haben Angst, daß Menschen sie fangen könnten, bevor sie groß geworden sind. Sie bitten nur darum, ein bißchen länger im Meer gelassen zu werden, bevor sie aus dem Meer geholt und in den Kochtopf gesteckt werden.

Unsere Gruppe bestand aus fünf Jungen und fünf Mädchen.

Gruppe B, Klasse CM2

Der Fischjunge soll Aarmagenannt werden. Dieser Name leitet sich her von dem Ausdruck „Beschütze mich“ in der Wolof-Sprache. Er soll so genannt werden, weil er vor den Menschen, die ihn fangen und dann verschwenden, geschützt werden muß.

Das Fischmädchen soll Mayla heißen. Dieser Name bedeutet, daß sie ein Geschenk ist. Wir haben diesen Namen gewählt, weil Fisch ein Geschenk ist. Wir dürfen es nicht verschwenden.

Die beiden Fische sind Freunde. Aarma und Mayla wollen uns eine Botschaft überbringen: Laßt uns zu Hause in einer sicheren Umwelt aufwachsen, anstatt uns zu töten, während wir noch Babies sind. Wir haben keine Angst vor dem Kochtopf, aber wir wollen erst erwachsen werden. Laßt uns leben.

Unsere Gruppe bestand aus sechs Mädchen und fünf Jungen.

Gruppe C, Klasse CM1

Der obere der beiden Fische heißt Yaakar. Dieser Name bedeutet “Hoffnung” in Wolof. Es ist unsere Hoffnung, in den kommenden Jahren guten, frischen Fisch zu haben.

Der untere Fisch heißt Aarko. Ihr Name bedeutet „beschützt sie“ in Wolof. Wir müssen sie beschützen, weil sie die Beute gieriger Menschen iit, die sich die Taschen füllen wollen. Wir dürfen sie das nicht tun lassen.

Babyfische leben unschuldig im Meer. Jeden einzelnen Augenblick sind sie in Gefahr, aus ihrer Heimat herausgeholt zu werden. Wenn wir die Fischbabies nicht beschützen, indem wir die Menschen bestrafen, die sie fangen, wird unsere Hoffnung auf frischen Fisch mit ihnen verschwinden.

Unsere Gruppe bestand aus fünf Jungen und sechs Mädchen.

Gruppe D, Klasse CM1

Das Fischmädchen heißt Yaakar. Wenn wir die Fischbabies töten, wird es keine Fische mehr geben. Ihr Name bedeutet „Hoffnung“ in Wolof.

Der Junge soll Touti heißen, weil er sehr klein ist und das ist es, was das Wort in Wolof bedeutet. Die beiden bilden eine Gruppe, die die Menschen verstehen lassen will, daß es unverantwortlich ist, Fischbabies zu fangen. Wir sollten sie am Leben lassen, wenn wir einen Mangel an Fisch in der Zukunft vermeiden wollen. Wir sollten auch lange biologische Erholungsphasen vorsehen.

Unsere Gruppe bestand aus drei Jungen und acht Mädchen.


Vorschlag der Schule Kayar 1, Senegal

 

Von Herrn Ndiaye, Lehrer der Kayar 1 Grundschule

Kayar 1 is ist eine Grundschule im traditionellen Fischerdorf Kayar, etwa 60 km nördlich von Dakar, der Hauptstadt des Senegal. Die Schule hat an den FAO-EAF Nansen Pilotaktivitäten teilgenommen, bei denen ein Satz von Lehrmaterialien getestet wurde, der dazu dienen soll, den ökosystematischen Ansatz in der Fischerei in den Lehrplan der Schulen einzubauen. 18 Jungen im Alter von 12-13 Jahren und 30 Mädchen im Alter von 12-14 Jahren nahmen am Wettbewerb zur Namensfindung für die Mundus maris Maskottchen teil und präsentierten folgende Geschichte:

Baby Samba und Baby Coumba waren kleine Fische, die nahe des Meeresgrundes lebten. Eines Tages hörten sie ein Geräusch an der Wasseroberfläche. Sie schwammen nach oben, um zu sehen, was passierte und bevor sie wußten, was geschah, war Baby Coumba gefangen worden.

Baby Samba war allein und weinte. Dann schickte er eine Botschaft an die Schüler in Kayar, um ihnen zu sagen, daß Baby Coumba noch nicht erwachsen war und daß sie im Meer gelassen werden sollte, bis sie sich zumindest einmal vermehrt hatte. Die Schüler sprachen bei den Fischern vor, die danach Baby Coumba zurück ins Meer setzten.

 

Er hatte auch eine Botschaft für die Kinder.

 

Wir müssen wieder natürlich sein, denn das Meer ist verschmutzt; seid nicht zu neugierig und unklug, denn es lauern viele Räuber.“

 

Traditionell sind Coumba und Samba Namen von Meergeistern im Senegal.


 

 

Und der Gewinner ist ....... der Mundus maris Club am CEM in Kayar, Senegal.

 

Von Abibou Diop, Leiter des CEM in Kayar

Die Realschule CEM (Collège d’enseignement moyen) in Kayar ist eine öffentliche Bildungseinrichtung, die im Jahr 2006 gegründet wurde. Sie befindet sich in der Gemeinde Kayar, einer wichtigen Stadt, die überwiegend von Fischern und Gemüsebauern bewohnt wird.

Seit ihrer Entstehung führt die Schule Lehrveranstaltungen durch, in denen durch künstlerischem Ausdruck ein Bewußtsein des Schutzes der Meere zur Förderung dauerhafter und verantwortlicher Fischerei gebildet wird. Dazu tragen in jüngerer Zeit auch Treffen mit Aliou Sall bei. Aliou Sall ist ein Sozioanthropologe, der eine solide Erfahrung darin hat, Fischer der westafrikanische Unterregion zu unterstützen und zu stärken. Die Schüler sind im Alter zwischen 11 und 18 Jahren. Wir organisieren intensive Bildung der Jugend in Bezug auf diese Themen und engagieren uns auch international. Dies schließt unsere Teilnahme an der Ausstellung in der Europäischen Schule in Brüssel und an einer weiteren im Zusammenhang mit der MARE Konferenz ‚‘People of the Sea‘ (Menschen des Meeres) in Amsterdam im Jahr 2009 ein. Klicken Sie hier für unser Profil.

Mit dem gleichen Enthusiasmus und der gleichen Energie nahm unsere Schule an den FAO-EAF Nansen Pilotaktivitäten teil, im Rahmen derer das Thema Unterrichtsmaterialien zur ökosystematischen Herangehensweise an die Fischerei getestet und in den Lehrplan eingebaut werden sollten.

Der Mundus maris-Club des CEM hat 12 Mädchen im Alter von 13-16 Jahren und 16 Jungen im Alter von 11-18 Jahren als Mitglieder. Die Betreuung wird von einem Lehrer für Lebens- und Geowissenschaften durchgeführt. Die Gruppe hat unter anderem die volle Unterstützung des Schulleiters sowie die Mitarbeit der Abteilung für Fischerei und der Marinen Schutzzone Kayar. Der Club hat sogar einige ehemalige Schüler als Mitglieder, die mittlerweile auf dem Gymnasium (Lycée) sind.

Als Reaktion auf die Aufforderung, Namen für die Mundus maris Maskottchen zu finden, leistete der Club viel Arbeit zu dem Thema Überfischung, um dann Namensvorschläge zu mache entwickeln und auf Fragen und Besorgnis darüber einzugehen, was Überfischung für die Zukunft dieser Industrie bedeutet. Der Club hat dabei die lokale Kultur und lokale Traditionen berücksichtigt und die Verwaltungs- und technischen Dienste für Fischerei und Ozeanographie, sowie die Leiter der Marinen Schutzzone Kayar und einige der Weisen unter den Fischern einbezogen.

Durch diese Analyse erwarben die Mitglieder des Clubs ein besseres Verständnis für die lokale Situation sowie dafür, welche Fischarten ausgewählt werden sollten. Sie konnten das Bewußtsein für die sozio-ökonomischen Konsequenzen der Überfischung in dem Gebiet verbessern und Vorschläge für konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung der aus Überfischung und Verschlechterung des Ökosystems entstehenden Gefahren machen.

Daher entschieden wir uns dafür, die Maskottchen als Sardinellen (Sardinen) darzustellen, eine Art von besonderer ökonomischer und soziologischer Bedeutung. Sie ist noch in großer Menge vorhanden und sehr beliebt, besonders bei sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen. Dieser Fisch passt sehr gut zu der senegalesischen Art zu essen und zu kochen, besonders zu dem Nationalgericht aus Reis und Fisch.

Wir schlagen folgende Namen vor: SAMBA für den Fischjungen und KUMBA für das Fischmädchen.

Sardinella SAMBA ist der Name, der nach senegalesischer Tradition dem zweiten Kind einer Familie gegeben wird. Der Name ist angelehnt an den des Propheten des Islam, einem großen Reisenden und Wanderer zur Verbreitung der Botschaft. Samba ist auch die Bezeichnung für einen Händler, Tauschhändler oder Transporteur von Waren in Westafrika, so daß das Bild zu der wandernden Art par excellence Sardinella ausgezeichnet passt. In anderem Zusammenhang erinnert Samba auch an den weltberühmten Tanz aus Brasilien bzw. Lateinamerika.

Sardinella KUMBA ist der Name, den der Club für das Fischmädchen Maskottchen gewählt hat. Im Senegal wird ein ursprüngliches Mädchen mit all ihren Tugenden und Fehlern Kumba genannt. Sie steht Samba nahe, hat aber ihren eigenen Charakter und verkörpert seine natürliche Partnerin. Phonetisch erinnert der Name an den Tanz Rumba, eine anderer rastloser, rhythmischer Tanz, der das Bild der Sardinen und den Wirbeln vieler gleichzeitiger Bewegungen hervorruft.


Im Senegal sind Samba und Kumba ein natürliches Paar, Gefährten in verschiedenen Abenteuern. Sie verkörpern und symbolisieren den einfachen Mann, das Gewöhnliche, genau wie Sardinella soziale Trennung und Grenzen überwindet.

In unseren Geschichten und Legenden sind Samba und Kumba heimatlos, Wanderer wie der Prophet, der Reichtum und Fülle garantiert. Aber Kumba beschwört auch das Bild einer schwangeren Frau herauf, schwer und schleppend. Können wir nicht direkt die Jagd nach dieser Art sehen, die die Bestände durch Überfischung dezimiert hat?

Ökonomisch und soziologisch überspannen die beiden Sardinella-Arten, die runde und die flache Sardine viele Bereiche. Ökologisch spielen sie eine wichtige Rolle als Nahrung größerer Fleisch fressende Arten im Ökosystem. Ihre schnelle Vermehrung läßt sie schwere Befischung aushalten. Die Periode von Juni bis November ist die beste Zeit für die Sardinenfischerei im Senegal. In dieser Zeit beherbergt Kayar eine große Anzahl von Wander- und Saisonarbeitern und erlebt eine Vergrößerung der Fischereiflotte. Der Druck auf die Ressourcen ist ein bedeutender Faktor bei der Überfischung, noch verstärkt durch die Benutzung von Netzen mit zu geringer Maschenweite, die Sardinen fangen, bevor sie eine Möglichkeit hatten, sich bei einer Größe von mehr als 12 cm Gesamtlänge zu vermehren.

Eine ganze Reihe von rigoros und konsequent durchgeführten Maßnahmen kann dabei helfen, die Überfischung von Sardinella und die damit verbundene Knappheit zu verhindern. Zusätzlich zur Quotierung der durch die lokale Verwaltung erteilten Fischereilizenzen sollten alle an von außen kommende Schiffseigner erteilten Genehmigungen zurückgezogen oder nicht erneuert werden. Die lokale Fischereiindustrie hat genügend Kapazität, um den Ressourcen für den lokalen und internationalen Markt auszubeuten. An den lokalen Anlandungsstellen ergreift die örtliche Fischergemeinde kühne Maßnahmen: In Kayar, Mbour, Joal und St. Louis weigern sich Frauen, die in der Fischverarbeitung und -vermarktung tätig sind, nicht ausgewachsene Fische anzukaufen. Als vorbeugende Maßnahme verlangen sie Sardinen mit einer Mindestlänge von 15-17 cm.


Die Verminderung oder Kontrolle des Zugangs zu Ressourcen erfordert eine verbindliche Regelung der Kosten und Methoden der Fischerei, zum Beispiel durch die Erhöhung der Gebühren einer Fischereilizenz oder durch die Einhaltung einer Maschengröße von 28 mm im gedehnten Zustand bei Netzen und 50 mm bei Waden.

Sardinella vor Überfischung zu schützen und die Fülle ihres Bestands zu erhalten wird vielfältige positive Effekte haben, zuvorderst durch eine erhöhte Nahrungssicherheit, doch auch durch die Erhaltung von Arbeitsplätzen, vor allem für Frauen in der Fischverarbeitung. Die Begrenzung der Überfischung würde sich auch positiv auf die ökonomischen und finanziellen Erträge auswirken.

Zuletzt, aber nicht unwichtig, sind wir im Ausbildungssystem bereit, einen sehr nötigen Haltungswandel und eine neue Herangehensweise an die Wahrnehmung maritimer Ökonomie zu unterstützen. Die Notwendigkeit, Küstenzonen und Ozeane in einen gesunden Zustand zurückzuführen, muß anerkannt werden. Dies unterstreicht auch die Bedeutung der Anstrengungenvon Mundus maris, den ökosystematischen Ansatz für Fischerei und maritime Aktivititäten im Lehrplan zu verankern.

Klicken Sie hier, um die unglaubliche Geschichte der Sardinen Samba und Kumba zu lesen, so wie sie vom Mundus maris Club der CEM in Kayar erzählt wird. Und hier gibt's dazu die Animation von Michael Yap.

Deutsche Übersetzung: Dagmar Barthel.