Melissa Marschke und Peter Vandergeest präsentierten das Webinar der V2V-Forschungsplattform, an der Mundus maris beteiligt ist, im September 2022. Beide haben in den letzten zehn Jahren gemeinsam zum Thema ,,Inakzeptable Arbeitsbedingungen in der globalen Fischerei" gearbeitet. Das Ergebnis: Gesetzlosigkeit, Kriminalität oder laxe Rahmenbedingungen und politische Ökonomie? Sie berichteten über die Ergebnisse ihrer Forschungen und der Kampagnen von Interessengruppen, die Fakten über die zum Teil entsetzlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen vor allem auf Schiffen zu Tage fördern, die außerhalb des Geltungsbereichs gesetzlicher Regelungen auf hoher See unterwegs sind. Der erste Skandal wurde Mitte der 2010er Jahre durch die Misshandlung von Arbeitsmigranten aus Burma und Kambodscha in der thailändischen Fischerei bekannt.
,,Imagine the (Un)imaginable", so lautete das Motto des europäischen Regionaltreffens des 4. World Small-Scale Fisheries Congress (4. Weltkongress der handwerklichen Fischerei), das vom 12. bis 14. September 2022 in Malta stattfand. Drei konzentrierte Tage mit Vorträgen und Diskussionen auf der Suche nach Lösungen für die offene Krise der handwerklichen Fischerei in Europa. Der Kongress, der von der maltesischen Regierung ausgerichtet und von der globalen Forschungsplattform Too Big To Ignore unter der Leitung von Ratana Chuenpagdee organisiert wurde, zählte rund 120 Teilnehmer, die überwiegend vor Ort waren, aber auch online teilnehmen konnten. Die aus der Wissenschaft in die Politik gewechselte Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Alicia Bugeja Said eröffnete den Kongress.
Marsaxlokk, einst in erster Linie der Hafen für die berühmten farbenfrohen traditionellen Boote der maltesischen Küstenfischerei, Luzzus genannt, ist heute mehr eine Touristenattraktion als ein nennenswerter Umschlagspunkt von Meeresfrüchten für Maltas Wirtschaft und Gesellschaft. Er ist auch Anlaufpunkt für neue Schiffstypen, bei denen Tradition auf Moderne trifft. Malta, die Insel im Mittelmeer, in der Nähe von Sizilien und Tunesien, ist Zeuge einer jahrtausendelangen Vermischung der Kulturen, der Kolonisierung und der Entstehung einer einzigartigen Mischung aus Architektur, Essen, Kunst und Praktiken, die von den Einheimischen, den früheren Invasoren und den heutigen Besuchern beeinflusst wurden. Nette Restaurants säumen heute die Hafenpromenade. Am Sonntag, dem 11. September 2022, lockte das traditionelle Fischfest große Menschenmengen an die Fisch-, Obst-, Gemüse- und Souvenirstände des Marktes entlang der Mole, wo traditionelle Boote, kleine Touristenschiffe und andere Boote vor Anker lagen.
Als Teil des offiziellen Kalenders des Internationalen Jahres der handwerklichen Fischerei und Aquakultur (IYAFA 2022) unterstützten die FAO und andere Organisationen die Ausrichtung eines Gipfeltreffens der handwerklichen Fischerei vom 2. bis 4. September 2022 in Rom. Dieses Treffen diente der Vorbereitung des 35. Fischereiausschusses (COFI) der FAO, der in der darauffolgenden Woche zusammentrat, um über den halbjährlichen Weltfischerei- und Aquakulturbericht 2022 zu informieren und Orientierungen für die künftige Arbeit zu geben. Mundus maris steuerte zum SSF-Gipfel eine Sitzung mit Schwerpunkt Afrika bei.
Dr. Haseeb Md. Irfanullah is an independent consultant on environment, climate change, and research systems and a visiting research fellow at the Center for Sustainable Development (CSD) in the University of Liberal Arts Bangladesh (ULAB). His talk briefly introduced two emerging approaches - Nature-based Solutions (NbS) and Locally-Led Adaptation (LLA). In the context of climate crisis and he discussed the currently available standards/principles related to them. Using a couple of cases from small-scale fisheries (SSF), he explored the challenges and opportunities to capitalize on these novel concepts to influence our efforts in the context of SSF's vulnerability and viability, especially in the knowledge/evidence creation and system/policy influencing spaces.
Fischhändlerinnen spielen seit langem eine zentrale Rolle bei der Vermarktung der Fänge in der Kleinfischerei und tragen so nicht nur zum Wohlstand ihrer eigenen Familien bei, sondern auch erheblich zur Ernährungssicherheit der Haushalte auf nationaler, sogar regionaler Ebene. Lange von Behörden und Entwicklungsprojekten ignoriert, bewältigen diese Frauen seit geraumer Zeit mit bemerkenswerter Kreativität und Hartnäckigkeit die vielen Veränderungen, die ihr sozialer und wirtschaftlicher Kontext durchmacht. Die Arbeit der Akademie der handwerklichen Fischerei in Senegal hat besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse zur Stärkung ihrer Kapazitäten gelegt, um weiterhin Protagonisten zu sein, anstatt Opfer in den Wertschöpfungsketten zu werden.
In February of 2022, the South Africa National Department of Forestry, Fisheries and Environment gazetted the national inland fisheries policy. This marks the first time in South Africa’s history, that inland small-scale and traditional fishers are recognised within the legislative framework. Until now, South Africa’s inland fisheries has been dominated by recreational fisheries, a product of colonial priorities. In this presentation, we explore how colonial policies shaped inland fisheries and the transition to a democratic sector that is now aligned to the constitution of the country.
Nach der Pandemie-bedingten Verschiebung der ursprünglich für 2020 geplanten Veranstaltung, wurde die 20., alle zwei Jahre stattfindende, IIFET-Konferenz vom 18. bis 22. Juli 2022 in Vigo, Spanien, abgehalten. Vigo hat seit langem eine starke Verbundenheit mit dem Meer. Die Bucht von Vigo wurde bereits von Jules Verne in seinem Buch "20.000 Meilen unter dem Meer" erwähnt. Heute beherbergt die Stadt einen der größten Fischereihäfen der Welt und einen der umsatzstärksten. Was die Bedeutung der handwerklichen Fischerei angeht, steht Spanien an dritter Stelle unter den europäischen Ländern. Dies wirkt sich stark auf die lokale Kultur, Tradition und das soziale Leben aus, was sich in der großen Anzahl von Vereinen, Gemeinschaften und Programmen in der Region widerspiegelt. Die starke Verbundenheit Vigos mit seinen Ursprüngen in der Fischerei zeigt sich deutlich in den beeindruckenden Wandgemälden, die den Fischern und Meerestieren in der ganzen Stadt gewidmet sind, wie z. B. das Bild einer 'mariscadora' - einer Meeresfrüchte sammelnden Frau mit einer 'percebes', einer typisch galicischen Gänsehals-Seepocke (mit freundlicher Genehmigung von S. T. Boschetti).
In Vorbereitung auf die UN-Ozeankonferenz in Lissabon hatten viele Organisationen Veranstaltungen organisiert, um zur Mobilisierung für das am meisten vernachlässigte und unterfinanzierte aller Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) beizutragen. Die Ozean-Konferenz wurde von den Regierungen Kenias und Portugals gemeinsam ausgerichtet. Das Europäische Parlament lud am 21. Juni 2022 zu einer Vorbereitungsveranstaltung ein, die von einer Gruppe von Abgeordneten des Europäischen Parlaments gemeinsam mit Botschafter Peter Thomson, dem Sondergesandten des UN-Generalsekretärs für die Ozeane, organisiert wurde.
This month's webinar of the research platform 'From vulnerability to viability' (V2V) was delivered by Dr. Jessica Blythe on 24 June. She argued that transformations towards ocean equity and blue justice are needed to address the inequitable distribution of access to ocean benefits and resources, as well as disproportionate exposure to harms. Yet, actions that fundamentally restructure relationships between people and the ocean are highly political and can produce substantial risks for coastal communities and the marine environment. This seminar explores recent scholarship and practice on navigating this critical and complex space.
Die Aktivitäten von Mundus maris asbl und seinen Partnern anläßlich der Feier des Welttages der Umwelt (5. Juni) und des Welttages des Ozeans 2022 (8. Juni) begannen bereits im Mai mit der Aufklärungsarbeit in zwei Klassen des Colegio Bilingüe Báltico in der Provinz Veracruz, Mexiko. Das UN-Motto für dieses Jahr "Revitalisierung: Kollektives Handeln für den Ozean" ist besonders aussagekräftig und trifft den Zeitgeist angesichts mehrerer wichtiger Berichte, die in den letzten Monaten veröffentlicht wurden und die ein weit düstereres Bild von den negativen Auswirkungen des menschlichen Handelns auf den Ozean zeichnen als erwartet. Allerdings zeigt die Studie auch, dass durch entschlossenes kollektives Handeln ein noch weitaus größerer Schaden verhindert werden kann, z.B. durch eine schnellere Abkehr von fossilen Brennstoffen und die Einigung in der Welthandelsorganisation (WTO), die schädlichen Subventionen der industriellen Fischerei endlich abzuschaffen.