Dr. Daniel Pauly stellt die Rekonstruktion der Weltfischereifänge vor (Photo CE Nauen) Am 12. Januar 2018 veranstaltete Oceana Philippinen eine Konferenz zum Thema "Strafverfolgung und Wissenschaft: Wiederherstellung der philippinischen Fischerei" in Quezon City, Metro Manila, an der unter anderem der weltbekannte Fischereiwissenschaftler Prof. Daniel Pauly teilnahm. "Überfischung zerstört Ökosysteme und untergräbt die Ernährungssicherheit", erklärte Prof. Pauly auf der Veranstaltung.

Pauly ist Principal Investigator (Leitender Wissenschaftler) des Sea Around Us an der University of British Columbia in Kanada und Mitbegründer von FishBase.org. Zusammen mit seinem Team erstellte er globale, mehrjährige Analysen der Fischfänge, die der Öffentlichkeit geholfen haben, die traurige Lage der Ozeane zu verstehen - insbesondere die Tatsache, dass die Fischbestände auf der ganzen Welt zurückgehen oder gar zusammenbrechen.

Auf den Philippinen ist Oceana z.B. für seine Kampagne zum "Stop der Schleppnetzfischerei" und für den Einsatz zum besseren Schutz des ökologisch wichtigen Benham Rise Seascape bekannt. Es arbeitet eng mit verschiedenen Regierungsbehörden zusammen, um die Fischereiressourcen wiederherzustellen, indem es sich aktiv auf die philippinische Verfassung und Gesetze beruft, die Bestimmungen für den Meeresschutz vorsehen.

Dank seiner 36.000 Kilometern Küste, fast 30.000 Quadratkilometern Korallenriffen und etwa 1170 Quadratkilometern Mangroven, gehören die Philippinen zu den reichsten Ländern der Erde in Bezug auf die Artenvielfalt der Meere. Im Jahr 2014 belegte es mit einer Gesamtproduktion von 4,7 Millionen Tonnen an Meeresfrüchten den achten Platz unter den besten Fisch-produzierenden Ländern der Welt.

Dr Cornelia E Nauen konzentrierte sich auf vielschichtige Leitungs- und Regierungsformen (Photo OCEANA))Überfischung, illegale Fischerei, Verschmutzung, Klimawandel und die Zerstörung kritischer Meereslebensräume belasten jedoch die Fähigkeit des Landes, Nahrungsmittel zu produzieren. Nach Angaben des Büros für Fischerei und Aquatische Ressourcen sind 10 von 13 Fischgründen oder etwa 75 Prozent der Fischgründe des Landes überfischt. Das Marine Science Institute der Universität der Philippinen und das Biodiversity Management Bureau zeigten weiter, dass weniger als ein Prozent der philippinischen Korallenriffe in exzellentem Zustand sind - eine alarmierende Tatsache, wenn man berücksichtigt, dass viele Arten von Fischen und Invertebraten in Korallenriffen leben und brüten.

Im Jahr 2015 wurde der philippinische Fischereikodex geändert, um die Bemühungen zur Durchsetzung der Vorschriften zu verstärken, wie beispielsweise die Verpflichtung für Fischereifahrzeuge, Technologien zur Schiffsüberwachung einzuführen. Die Regierung prüft nun wissenschaftsbasiertes Fischereimanagement wie Regeln für die Kontrolle der Befischung und Referenzpunkte festzulegen und droht gleichzeitig mit strengeren Strafen für Regelbruch. Die Durchsetzung war bisher jedoch alles andere als reibungslos.

Zu den eingeladenen Referenten gehörte auch Dr. Cornelia E Nauen, Vorsitzende von Mundus maris. Sie sprach über die Herausforderungen für die Fischereipolitik und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten für eine verbesserte Durchsetzung, falls sie die wahrgenommene Legitimität der Gesetze und Vorschriften erhöhen. Angesichts der Erfahrungen, die anderswo gemacht wurden, und der verschiedenen Hebel, die im konventionellen und traditionellen Management verwendet werden, lud sie dazu ein, mehrschichtige Ansätze auszuprobieren. Insbesondere der Anstieg der transnationalen organisierten Kriminalität, bei der häufig Fischereioperationen als Vorwand für andere illegale Praktiken, einschließlich Drogen- und Menschenhandel, eingesetzt wurden, ist die Gewährleistung einer besonders guten Zusammenarbeit zwischen einer Vielzahl von Agenturen innerhalb des Landes und mit seinen Nachbarn essentiel. Klicken Sie hier, um die Folien zu sehen.

Die Vizepräsidentin von OCEANA Philippinen, Rechtsanwältin Gloria E. Ramos (Foto CE Nauen),,Diese alarmierenden Weckrufe sollten uns alle dazu zwingen, zusammenzuarbeiten, um die illegale und zerstörerische Fischerei endlich zu stoppen und auszurotten", sagte die Vizepräsidentin von OCEANA Philippinen, Rechtsanwältin Gloria Estenzo Ramos. ,,Lokale Küstenverwaltungseinheiten und nationale Behörden, wie das Landwirtschaftsministerium, das Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen, das Innenministerium und die Kommunalverwaltung sowie unsere Polizei- und Streitkräfte müssen die Anstrengungen verstärken, um die noch vorhandenen Meeresressourcen zu schützen. Die lokalen Gemeinschaften müssen weiterhin mit verschiedenen Akteuren zusammenarbeiten und die Leistungsfähigkeit der Behörden im Küsten- und Meeresschutz energisch bewerten und Maßnahmen ergreifen, um eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer Fischerei sicherzustellen."

Videoaufnahmen der Veranstaltung, Bilder und mehr Materialien sind auf der Oceana Philippinen Facebook-Seite verfügbar.

 

Gruppenphoto der Konferenzteilnehmer (Photo OCEANA)