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Die Klimamärsche der Bürger begannen in Melbourne, Australien. Dort gingen Zehntausende auf die Straße, um einen ehrgeizigen Abschluß der Klimaverhandlungen einzufordern.

Das war eine große Unterstützung für die Pariser: sie konnten nicht selbst auf die Straße gehen, denn die geplante Großdemo war wegen Sicherheitsbedenken verboten worden. Es war aber auch ein fantastisches Zeichen für all die Leute, die als Delegierte, Beobachter, Journalisten, Lobbyisten und Vertreter der Zivilgesellschaft zum Klimagipfel in die französische Hauptstadt geströmt waren.

Das war die bisher größte Mobilisierung von Bürgern zum Schutz des Klimas und für internationale Zusammenarbeit und Solidarität. Ca. 2300 Veranstaltungen fanden in 175 Ländern rund um den Globus statt. Es wurden mindestens 785 000 Teilnehmer geschätzt. Eine Zahl kleinerer Events tauchen in diesen offiziellen Statistiken gar nicht auf, trugen aber zum weltweiten Chor der Stimmen bei, die konkretes Handeln fordern. 


Mundus maris war bei der Klimaveranstaltung in Düsseldorf

 

Organisiert war die Veranstaltung von einer Gruppe Leute, die schon letztes Jahr das Herz der Klimamarschorganisation am 21. September gewesen waren. Grund zu Optimismus: die Trägerschaft und Unterstützung war jetzt noch breiter aufgestellt.

Mit Maik Willmes, Nick Goedeking, Mattes Liebsch und Prof. Dr. Gößling, inspirierte die Kerngruppe erfolgreich  viele Teilnehmer sich aktiv einzubringen und mitzumachen.

Sponsoren waren u.a. eine Gesellschaft, die erneuerbare Energien vertreibt, die lokale Verbraucherzentrale und die Stadtsparkasse.

Günter Karen-Jungen, der grüne Bürgermeister von Düsseldorf, übernahm die Schirmherrschaft.

Die Veranstaltung im Bohème Viertel der Landeshauptstadt kombinierte Moderation, kurze informative Ansprachen mit viel live Musik von Mrs. Brightside und ihrer Band und vielseitige Gelegenheiten zum Austausch zwischen den Teilnehmern.

 

11:00 Uhr - Willkommen durch den Bürgermeister von Düsseldorf
11:15 Uhr – Live - Musik
11:30 Uhr – Prof. Claus Gößling: Worum geht's beim Klimawandel? Hintergrund
11:45 Uhr – Live - Musik
11:50 Uhr - Mattes Liebsch: Präsentation des 10-Punkte-Plans - was kann ich selbst tun?
12:05 Uhr – Live - Musik
12:15 Uhr – Nick Goedeking: Klimawandel – Hintergrund Info zum UN Klimagipfel in Paris
12:30 Uhr – Live - Musik
12:35 Uhr - Jörg Heynkes: Die Rolle des Mittelstands bei der Abwehr des Klimawandels
12:42 Uhr – Carmela Melstroem – was können sehr kleine Firmen tun?
12:50 Uhr – Live - Musik
13:00 Uhr – Prof. Claus Gößling & Mattes Liebsch: 10-Punkte-Plan - weitere Anmerkungen

13:15 Uhr – Live - Musik
13:20 Uhr – Diskussion mit Experten
13:55 Uhr – Schlusswort

Bürgermeister Karen-Jungen hieß die Teilnehmer willkommen und unterstrich das Engagement des Stadtrats anhand konkreter Maßnahmen aller öffentlichen Verwaltungen zur Abschwächung des Klimawandels beizutragen. Außerdem werden Energiesparmaßnahmen von Bürgern und Unternehmen subventioniert.

Das herausragende Beispiel ist die Inbetriebnahme eines neuen super-effizienten Elektrizitätswerks, das zusätzlich Fernwärme liefert. Es gilt als die momentan fortschrittlichste Anlage der Welt.

Die Stadt investiert zudem in den klimagerechten Umbau der Fahrzeugflotte, die Energieeffizient öffentlicher Gebäude und unterstützt auch konkrete Maßnahmen der Einwohner.

Das Motto ist - keiner schafft es allein, aber jeder kann etwas tun.

Prof. Dr. C. Gößling nahm das Thema auf und erklärte die physikalischen Prinzipien, die dem Treibhauseffekt zugrunde liegen. Seine Wirkung war nur anfänglich dem Erdklima zuträglich.

Er faßte einige Kernaussagen des letzten Bewertungsberichts des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) zusammen und stellte fest, dass die Durchschnittstemperaturen in jedem der letzten drei Jahrzehnte im Vergleich zum vorherigen erhöht waren.

Die CO2-Emissionen eines "durchschnittlichen" Deutschen waren satte 11 Tonnen / Jahr (einige Schätzungen nehmen sogar bis zu 12,5 Tonnen an). Das bedeutet nicht, dass die Emissionen durch die einzelnen direkt provoziert sind. Zu den individuellen Emissionen müssen aber solche aus verschiedenen allgemeinen Diensten und Einrichtungen, wie Gesundheitsversorgung, das Militär, das industrielle Nahrungsmittelsystem usw. hinzugefügt werden.

Die Eisschilde an den Polen werden dünner und die Gletscher schmelzen auf der ganzen Welt. Die Erwärmung der Ozeane hat sich der Meeresspiegel im letzten Jahrhundert um 19 cm erhöht, mehr als in den vergangenen 2000 Jahre.

Wir können Veränderung im Vergleich zu früheren Zuständen messen. Es ist aber schwierig, die Zukunft vorherzusagen. Daher entwickeln die Wissenschaftler Szenarien, die auf verschiedenen Arten von Verhalten von Menschen, Unternehmen und ganzen Gesellschaften beruhen.

Große sofortige Anstrengungen zum Stopp weiterer CO2-Emissionen ließen hoffen, die Erderwärmung bis Ende dieses Jahrhunderts bei etwa 2°C zu halten. Das ist ein Ziel, das auf dem UN-Klimagipfel in Paris ab morgen diskutiert werden wird. Dazu muss man sagen, dass afrikanische und viele Inselstaaten sich für eine maximal zugelassene Erderwärmung von 1,5°C einsetzen, weil andernfalls ihre Existenz bedroht ist.

Allerdings, wenn die Geschäfte weiter "wie gewohnt" fortgeführt werden - das scheint leider immer noch der Fall zu sein, trotz vielen Geredes - dann bewegen wir uns in Richtung einer Welt, die am Ende dieses Jahrhunderts im Durchschnitt 3 bis 5°C wärmer sein wird.

Niemand kann mit Sicherheit vorhersagen, wie dann die Erde aussehen wird. Die momentan verfügbaren Klimamodelle können ein solches Klimaregime nicht gut beschreiben.

Wir wissen jedoch, dass nur der bisher bereits eingetretene Temperaturanstieg von einem Grad schon zu mehr extremen Wetterereignissen geführt, viele Schäden für Menschen und Infrastruktur verursacht hat und dass tropische Tiere wie Korallen bereits in Massen sterben, da ihre Temperaturtoleranz erschöpft ist.

Die Konzentration auf das, was kann getan werden muss, damit die Erwärmung nicht völlig außer Kontrolle gerät, ist vorrangig. Dazu stellten die Organisatoren einen 10-Punkte-Plan für Sofortmaßnahmen vor.

Der Plan bezieht sich auf Maßnahmen in vier großen Bereichen, die den durchschnittlichen jährlichen CO2-Ausstoß deutscher Staatsbürger:

  • Mobilität (2,4 Tonnen)
  • Konsum und Nahrungsmittel (4,5 Tonnen)
  • Strom (0,8 Tonnen)
  • Heizung (1,8 Tonnen).

Der Plan umfasst zB. Vorschläge für mehr Fahrradtouren statt Autofahrten, Flugreisen soweit wie möglich zu vermeiden, den Fleischkonsum zu reduzieren, einen Lieferanten zu wählen, der Strom aus erneuerbaren Quellen anbietet, den Stand-by-Modus von Haushaltsgeräten abzuschaffen und die Wärmedämmung vom Haus oder der Wohnung zu verbessern.

Klicken Sie hier, um die 10-Punkte-Plan für den sofortigen Klimaschutz herunterladen.

Es gab reichlich Gelegenheit, mehr Informationen darüber zu bekommen, wie diese und andere Maßnahmen in die Tat umgesetzt werden können. Wir hörten von Jörg Heynkes von der Industrie- und Handelskammer, dass Unternehmer aufhorchen, wenn sie Geld gewinnen können, indem sie auf die Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten und Dienstleistungen reagieren.

In einer Bastelecke für Kinder konnte gemalt und ausgeschnitten werden und Mrs. Brigthside und ihre Live Band hoben die Stimmung mit einem breiten Musikrepertoire.

Atmen Sie die Atmosphäre ein und klicken auf den Link zum video. Hier gibt es weitere Infos zu Klimalösungen. Alle Photos auf dieser Seite sind von Cornelia E Nauen.

Bastelecke01.jpgGKaren-Jungen_HStulgies.jpgLiveMusik01.jpgMM_Duesseldorf01.jpgTeilnehmer02.jpgViewingMMFlyer.jpg


 

Virtueller Marsch in Brüssel

In Brussels security concerns led to several false starts - gathering on 29 November at noon on the central Grand Place - yes, no, yes ....

To play it safe, there were several smaller activities all geared to exchange about what was at stake for our future at the Paris Summit and showing solidarity not only with the victims of the Paris and Beirut attacks, but with refugees fleeing violence and destruction of their environment and with all those in need.

In one of the events, participants recalled specifically the role of the ocean for climate stabilisation and life on Earth.

Felicitas, Marcos, Marianne, Regine, Peter, Manuela, Rafa, Nadia, Dorothea.... participated in a virtual march for the climate and sent this picture.

This wonderful multigenerational initiative made a pledge to take practical steps to protect the climate through something within their means they could do in their own daily lives. An example to follow! Let it become thousands, millions doing likewise.

 


 

Junge Leute im Senegal senden ihre Hoffnungen

 

 

Thanks to some particularly committed teachers, several school classes from Senegal worked on ideas for the UN Climate Change Conference in Paris and what would be important for a safe future for themselves and their families.

Magath Diop, Director of the Khadim School in Hann entrusted the task to a young colleague who sent some photos and the strong message from 12 year-old Fatou FALL, speaking on behalf of all kids:

Pupils of the world, let's get up against global warming. Really, this planet is heating up and that's threatening.

During the night of 30 August 2015 the dwellers living near the beach of Hann Bay in Senegal have not slept until the early hours. Indeed, the Sea, our sick neighbour, has destroyed houses, pirogues, has carried away dresses, medecins and household utensils. The following day the authorities spoke about the consequences of climate change and warming.

Dear Parents, stop the emission of greenhouse gases. We are afraid of drought, of diseases, of suffering from hunger and flooding.

 

 

 

Mamadou Camara is a Teacher at the Tafsir Demba Sall 2 elementary school in Mbour.

He is strongly committed to improve conditions for the future of his pupils and the entire community.

He sent another series of pictures with wishes and advice for the Summit.

Let these voices be heard and acted upon so that these kids have a safe future in their own country, thanks also to international cooperation and exchange.

 

Hier geht's zum Video mit einem "Meer von Ideen zur UN Konferenz zum Klimawandel".

 


 

Und der Rest ist Geschichte ...

 

In den letzten Stunden des UN-Klimagipfels haben offizielle Vertreter von 195 Ländern als gemeinsames Ziel eine globale Erwärmung unter 2°C am Ende dieses Jahrhunderts vereinbart. Die Zusagen, die sie dafür gemacht haben, werden nicht ausreichen, das Ziel zu erreichen. Aber die Regierungen haben auch vereinbart, die Leistung alle fünf Jahre zu überprüfen und halten damit die Tür für spätere Verbesserungen auf.

Eine Forderung nach einem raschen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen war politisch unmöglich angesichts der Opposition der Länder mit Volkswirtschaften, die sehr stark abhängig von Öl und Gas sind, wie Saudi-Arabien.

Es ist ein Sieg der unzähligen Menschen, die sich über Jahre für ein besseres Studium und Verständnis des Klimawandels, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und mit den Bürgerbewegungen für frühzeitige Maßnahmen eingesetzt haben.

Von nun an liegt der Schwerpunkt auf der Umsetzung aller bestehenden Zusagen und so schnell wie möglich Übergänge zu Null-Emissionen zu erreichen. Zivilgesellschaftliche Organisationen auf der ganzen Welt sind gut beraten, sich für die Überwachung der Umsetzung stark zu machen und zu helfen, die Verpflichtungen zu erweitern und zu vertiefen. Es können nicht nur alle ihren Teil beitragen, egal wie klein, aber große Emittenten von Klimagasen wie die Luftfahrtindustrie und die Seeschifffahrt müssen auch einbezogen werden, da sie zusammen schon etwa 6% der globalen Emissionen verursachen, und das bei steigender Tendenz.

Wir freuen uns, zu diesem erfreulichen Ergebnis des Gipfels beigetragen zu haben, aber wir wissen auch, dass eine Menge harter Arbeit vor uns liegt, um die großen erforderlichen wirtschaftlichen und technischen Veränderungen sozialverträglich zu bewerkstelligen.