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Poster 4: Biodiversitäts-Informationssysteme

FishBase und SeaLifeBase sind öffentliche, Internet-gestützte, globale Archive der veröffentlichten Daten über Nomenklatur, geographisches, biologisches, ökologisches und traditionelles Wissens über aquatische Organismen.

Begonnnen vor 20 Jahren um das Fischereimanagement mit soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen zu unterstützen, hat sich FishBase in ein Informationssystem über biologische Vielfalt aller Fische auf der Erde (z.Z. ca. 33.000 Arten) entwickelt. Mit mehr als einer Million Besuchern pro Monat auf der Webseite, dient FishBase vielen Nutzergruppen für verschiedene Zwecke durch Schnittstellen in 21 Sprachen und 8 Spiegelstationen rund um den Globus.

AquaMaps verwendet Daten zum punktuellen Vorkommen in Verbindung mit ökologischen Parametern, um Verbreitungsgebiete von Arten nach der Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens zu modellieren (von 0,01 – geringe Wahrscheinlichkeit - bis 1,00 – bestätigtes Vorkommen).

Verschiedene 'Instrumente' geben Benutzern interessante Analyse-möglichkeiten an die Hand, eine ganze Anzahl abrufbar in der Rubrik 'Tools'.

Die Fischbestimmungsschlüssel helfen bei der Identifizierung der vorliegenden Arten durch ein schrittweises Abfrage-System mit Informationen über Verteilung, morphologische Daten (zB meristische Merkmale) und Fischbilder. Feldführer können auch mit dieser Struktur maßgeschneidert erzeugt werden.

Das Ökosystem-Überwachungsinstrument ermöglicht Vergleiche 'vorher' und 'nachher' in Bezug auf Veränderungen der trophischen Ebene in einem Bestand zu bestimmen, zB an Hand von Fangdaten für Fische und wirbellose Tiere für zwei Perioden in einer Zeitreihe.

Das Analysesystem der Lebensgeschichte von Arten ermöglicht die Schätzung fehlender zentraler biologischer Parameter aus vorhandenen Daten. Es gibt eine erste Vorstellung davon, wie gut eine Fischart oder ein ganzer Bestand den fischereilichen Druck aushalten kann.

Die Größen-Frequenz-Analyse bietet eine graphische Darstellung des Status der Bestandsausbeutung.

Das viel jüngere SeaLifeBase versucht, mit Hilfe der FishBase Plattform seit dem Jahr 2006 den großen Erfolg von FishBase für die Meeresorganismen aller Ozeane (die nicht Fische sind) zu wiederholen. Es kann sich auf 20 Jahre Kompetenz und Erfahrung von FishBase stützen und darüberhinaus die Grundstruktur des autoritativen taxonomischen Katalog des Lebens (Catalogue of Life) und des Weltregisters von Meeresarten (World Register of Marine Species) nutzen. SeaLifeBase befindet sich also in einer besseren Lage als FishBase zu Beginn. So war es auch möglich, innerhalb der ersten zwei Jahre bereits Informationen für mehr als 80.000 Meereslebewesen zu sammeln.

Beide, FishBase und SeaLifeBase, sind getragen von Netzwerken von ca 2,000 freien Mitarbeitern weltweit. Als Datenlieferanten, tragen beide IT-Systeme zu vielen internationalen Initiativen und nationalen Programmen bei, z.B. dem Katalog des Lebens (Catalogue of Life), dem Strichkode des Lebens (Barcode of Life), der Lebensenzyklopädie (Encyclopedia of Life), GenBank, der IUCN, dem Projekt "Das Meer Rund Um Uns" (Sea Around Us Project) und vielen anderen.

FishBase ist getragen, und SeaLifeBase anerkannt, von einem internationalen Konsortium von 9 Institutionen:

  • Muséum National d’Histoire Naturelle, Paris, Frankreich;
  • Musée Royal de l’Afrique Centrale, Tervuren, Belgien;
  • Swedish Museum of Natural History, Stockholm, Schweden;
  • Institut für Meereskunde, Kiel, Deutschland;
  • the WorldFish Center, Los Baños, Philippinen;
  • FAO, Rom, Italien;
  • the Fisheries Centre of the University of British Columbia, Vancouver, Canada;
  • School of Biology in the Department of Zoology, Aristotle University, Thessaloniki, Griechenland;
  • Chinese Academy of Fisheries Science, Beijing, China.

 Die Finanzierung für die Entwicklungsstadien des Systems wurde von der Europäischen Kommission bereitgestellt.