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Poster 3: Was steckt hinter einem Namen?


Dieses Poster zeigt nur eine kleine Auswahl der Assoziationen, die sich mit dem Namen eines Fisches aufdrängen - in diesem Fall die emblematische peruanische Anchoveta - Engraulis ringens (ihr wissenschaftlicher Name).

Zu den offensichtlichsten gehören die historische Nutzung dieser Schlüsselart im peruanischen Auftriebs-Ökosystem, nicht nur ihre Bedeutung in den kulturellen Praktiken und Repräsentationen, sondern auch ihre Rolle für Arbeitsplätze, in der Küsten- und Offshore-Industriefischerei, für die Verarbeitungsindustrie und andere Bereiche, wo mit Anchoveta Geld verdient und verloren wird.

Die Anchoveta ist auch das Glück der Seevögel und ihrer Brut und das wiederum bildete die Grundlage einer einst profitablen Salpeter- und Düngemittel-Industrie in Peru und Nordchile.

Last, but not least, waren die Sardellen und das Ökosystem, in dem sie eingebettet sind, Objekt umfangreicher biologischer Studien, die ihren meteoritischem Aufstieg zu 13 Millionen Tonnen Fischereiproduktion im Jahre 1972 dokumentierten. Das war die größte Fischerei der Welt bis zu ihrem Zusammenbruch aus einer Kombination von Überfischung und einem El-Niño-Ereignis. Anchovies sind seit den neunziger Jahren wieder reichlich vorhanden, bleiben aber anfällig für ähnliche Konstellationen wie Anfang der 70er Jahre. Die aktualisierten peruanischen Fänge können im Sea Around Us Projekt auf dem Stand im Jahr 2010 gesehen werden.

Siehst du das zarte Ceviche auf dem Plakat? Sollten Sardellen nicht in großem Stil in die menschliche Ernährung eingeführt, anstatt zu Fischmehl und -öl reduziert an Schweine und Lachse verfüttert zu werden? Unter anderem würde eine solche Nutzung einen enormen Mehrwert für die peruanischen und chilenischen Wirtschaft erbringen, von der zusätzlichen hochwertigen Nahrung ganz zu schweigen. Siehe das Video, in dem Daniel Pauly genau das vorschlägt.