Definition:

Ein Meeresschutzgebiet ist im Wesentlichen ein Raum im Ozean, in dem menschliche Aktivitäten strenger geregelt sind als die umliegenden Gewässern - ähnlich wie Naturschutzparks auf dem Land. Es kann einer Vielzahl von ökologischen und sozialen Zwecken dienen. Die IUCN-Definition ist eine von mehreren Möglichkeiten, um das formale Konzept im Großen und Ganzen zu definieren: "Ein klar definierter geografischer Raum, der anerkannt, zu einem bestimmten Zweck vorgesehen und unter Einsatz gesetzlicher oder anderer wirksame Mittel dementsprechend verwaltet wird, um die langfristige Erhaltung der Natur und die damit verbundenen Leistungen des Ökosystems und kulturellen Werte zu erreichen".


Einige Fakten:

  • Obwohl mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche von Ozeanen bedeckt sind, sind nur ca 2% offiziell geschützt. Das bedeutet eine Verdopplung der geschützen Zonen in den letzten Jahren, ist aber noch weit entfernt von dem, was notwendig ist.

  • Der Aktionsplan von Johannesburg (JpoI), der von den Staats-und Regierungschefs 2002 in Johannesburg, Südafrika auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung angenommen worden ist, enthält ein Mandat zum Aufbau von Netzwerken von Meeresschutzgebieten bis 2012 als Unterstützung für das Ziel der Wiederherstellung geschädigter Bestände, soweit möglich, bis 2015 sodass sie wieder nachhaltig auf hohem Niveau genutzt werden können.

  • Eine aktuelle Bewertung legt nahe, dass vermutlich nur 10% dieser 2% wirksam geschützt wird. Kaum eine Meeresschutzzone wir als Teil eines Netzwerkes zur Erreichung von mehreren, auf breiter Basis definierten Ziele konzipiert. Es ist immer noch ein harter Kampf, den Informations-und Handlungsbedarf zu decken, um wirksamere Schutzzonen zu erreichen. Lesen Sie mehr.

  • Die Bewirtschaftung von marinen Schutzgebieten wird in der Regel eine Reihe von Ansätzen verfolgen, um ihre Ziele zu erreichen. Vorläufige ökologische Modellierung läßt vermuten, dass Schutzzonen ohne gleichzeitige Begrenzung des fischereilichen Drucks möglicherweise nicht die erwarteten Ergebnisse liefern, insbesondere wenn nur vergleichsweise kleine Gebiete geschützt werden. Lesen Sie mehr.

  • Dennoch, Zonen ohne Fischerei haben oft funktioniert, wie durch Luft- oder Satellitenaufnahmen illustriert wird: die Fischereifahrzeuge konzentrieren sich an ihrem äußeren Rand, wo sie höhere Fänge aus Auswanderungseffekten des sich regenerierenden Ökosystems im Naturschutzgebiet erzielen.

  • Meeresschutzzonen sind eine Versicherung gegen einen weiteren Rückgang der Meeresproduktivität und zukünftige Verluste. Das ist so, weil wir besser verstehen, dass die Ökosysteme, die lange Zeit und massiv unter einen Reduktion der Vielfalt von wichtigen Arten leiden, sich nicht leicht erholen und ihren früheren gesunden und produktiven Zustand wiedererlangen. Der Zusammenbruch der einst enorm reichen Kabeljaufischerei in Neufundland, Kanada, ist ein immer noch heiß diskutierter Fall.

Erkundigen Sie sich, ob es eine Meeresschutzzone (MPA – englische Abkürzung) in Ihrer Nähe gibt. Besuchen Sie www.fishbase.org und nutzen Sie das Analyseinstrument “MPA-Tool” auf der Suchseite unter "Informationen nach Land / Insel". Dieser Suchmechanismus ermöglicht die Nutzung Welt-Database der Meeresschutzzonen. Wenn Sie mehr über diese Datenbank erfahren möchten, und um sie direkt zu benutzen, klicken Sie hier.

Eine rigorose vergleichende Analyse von Meeresschutzgebieten in verschiedenen Teilen der Welt wurde vom internationalen INCOFISH Forschungsprojekt durchgeführt. Lesen Sie den Bericht hier.

Die 1999 IUCN Richtlinien für Meeresschutzzonen sind immer noch relevant (auf Englisch).

Eine kürzlich veröffentlichte Einschätzung zeigt, dass ein lang anhaltendes Verbot von Schleppnetzfischerei in Teilen des Öresund zwischen Schweden und Dänemark einen ziemlich gesunden Kabeljaubestand produziert, während die Fangmengen im Kattegat drastisch zurückgegangen sind, obwohl das Gebiet 10mal größer als der Öresund ist, aber wo die Schleppnetzfischerei an der Tagesordnung ist. 

Eine regionale Initiative in Westafrika, RAMPAO, unterstützt Netzwerke von Meeresschutzgebieten. Das Netzwerk von Meeresschutzgebieten ist Teil eines integrierten Ansatzes zur Küstenzonenmanagement in Westafrika. Auf Initiative der International Union for Nature (IUCN), des World-Wide Fund for Nature (WWF), der Internationalen Stiftung für den Banc d'Arguin (FIBA) und von Wetlands International, sowie der subregionalen Kommission für die Fischerei ( SRFC/CSRP), arbeitet diese Partnerschaft von 47 Regierungs- und Nicht-Regierungs-Institutionen im Rahmen des Regionalen Programms für Küsten-und Meeresschutz in Westafrika (RPMC).

Informationen über marine Schutzzonen mit Betonung auf der Karibik, die vom WWF aufgrund von Forschung von Prof. Callum Roberts und anderen veröffentlicht worden sind, können hier abgerufen werden (auf Englisch). Eine spezifische Studie von M. Schärer und anderen zeigt das Potenzial der Mona Island Natural Reserve und die damit verbundene kleinere Verbotszone für Fischerei vor Puerto Rico für den Wiederaufbau des stark befischten Bestands der Zackenbarsche und für die Förderung des Fischereimanagements nach Ökosystemprinzipien.