Vortrag bei der Internationalen Studiengruppe Brüssel

Was sind die größten Bedrohungen für unsere Meere? Was gehen sie uns an, selbst wenn wir nicht in unmittelbarer Küstennähe leben?

Einige Beispiele dafür, was Mundus maris und viele andere schon tun, um die Weltmeere in einen gesunden und dauerhaften Zustand zurückzuversetzen. Was kann noch konkret getan werden, um sicherzustellen, daß unsere Kinder immer noch die Schönheit, Großartigkeit, Nahrung und weiteren Nutzen der Ozeane genießen können, die sie für frühere Generationen geboten haben?

Dies waren die zentralen Fragen des Vortrages von Mundus maris Präsidentin Dr. Cornelia E. Nauen bei dem Treffen der International Study Group im American Women’s Club in Brüssel, das am 12. November 2012 in Rhode St. Genèse stattfand.

Durch Mikal Edwards auf Vorschlag von Audrey Redmond einberufen, zog das Treffen mehr als 50 TeilnehmerInnen an, die dem Vortrag aufmerksam folgten. Mikal Edwards eröffnete das Treffen auch, begrüßte die Anwesenden und stellte die Vortragende vor.

Die Vortragende stellte drei Bedrohungen der Weltmeere in den Vordergrund. Diese sind

- Die globale Krise der Fischerei, die die marinen Nahrungsnetze destabilisiert, und sie und die von der Fischerei lebenden küstennahen Gemeinschaften verarmen läßt, ganz abgesehen vom Einfluß auf die Verfügbarkeit von Meeresfrüchten und Nahrungsmittelsicherheit.

- Klimawandel mit seinem Einfluß auf die thermische Ausdehnung der Ozeane, vermindertem Sauerstoffangebot für kiemenatmende Organismen und die Versauerung der Gewässer, die einen negativen Einfluß auf die Fähigkeit mariner Organismen wie Foraminiferen (planktische Algen an der Basis des Nahrungsnetzes), Korallen etc. zur Bildung ihrer Kalkskelette hat; und

- Abfall in den Meeren, der zu etwa 80% aus Plastik besteht und durch das Auslaugen von toxischen Stoffen, die dann wiederum in die Nahrungskette gelangen, eine Bedrohung für marine Lebewesen, aber auch Menschen darstellt.

Die Zuhörer stellten eine ganze Reihe von Fragen, nachdem sie viele Tatsachen erfahren hatten, von denen sie bis dahin nichts gewußt hatten. Es sprach dabei für ihre Aufmerksamkeit und Praxisorientierung, daß die meisten Fragen sich auf Konsequenzen für zukünftiges Verhalten als Konsumenten mariner Nahrungsmittel und Urlauber bezogen.

Einige aus der ganzen Serie von Vorschlägen für kontrete Aktionen waren

- die Weiterführung der Arbeit mit Schulen und anderen Einrichtungen im Senegal und anderen westafrikanischen Küstenländern zu unterstützen

- die Initiative von Fischhändlern, den Kauf von Jungfischen durch die weitere Verbreitung und Einführung in den Gebrauch der Fischlineale zu unterstützen

- die Wiederbelebung größerer Meeresgebiete durch die Einrichtung mariner Schutzzonen zu unterstützen, um so eine Möglichkeit zu schaffen, allen wesentlichen Bedrohungen gleichermaßen entgegenzuwirken

- z.B. die Reform der Gemeinsamen Europäischen Fischereipolitik zu unterstützen, um bei der Umsetzung und Einhaltung international eingegangener Verpflichtungen zur Wiederherstellung der Meere zu helfen und politischer Entscheidungen voranzutreiben, die zur weiträumigen Wiederherstellung der Weltmeer führen sollen.

Die Abbildungen zum Vortrag können hier heruntergeladen werden (auf Englisch).

Deutsche Übersetzung: Dagmar Barthel.