Ein zunehmend beliebter Weg zum verantwortlichen Einkauf wird durch die wachsende Zahl von Ratgeber für Meeresfrüchte ermöglicht. Diese gibt es nun in einigen Ländern und von mehreren Organisationen, die sich in der Regel auf wissenschaftliche Untersuchungen über den Zustand der Ressourcen und der Fischerei stützen. Manche fügen zudem Kriterien wie z.B. Einhaltung von Arbeitsgesetzen und andere Aspekte der Nachhaltigkeit hinzu.

 

Wenn Du ein Handy hast, ist ein einfacher Weg, die aktuellste Auflage aus der Ratgeberreihe für Meeresfrüchte zu erhalten, indem Du die entsprechende Seite des WWF aufrufst.

Das System ist bis jetzt noch nicht vollständig ausgereift und bedarf noch einer weiteren Verbreitung in weitere Länder sowie dem Beheben von anfänglichen Unstimmigkeiten in den verschiedenen Beurteilungskriterien der einzelnen Ratgeber. Nichtsdestoweniger ist es ein Anfang.

Es funktioniert auch in Restaurants und auf dem Markt oder im Supermarkt, wenn Du mit einer schwierigen Auswahl konfrontiert bist. Die gute Nachricht ist des Weiteren, dass der Riesenerfolg des Buches „The end of the line“ von Charles Clover dafür gesorgt hat, dass immer mehr Chefköche sich der gefährdeten Fischbestände bewusst werden und ausschließlich nachhaltig hergestellten Fisch und Meeresfrüchte anbieten. Das Buch kritisiert vehement die Überfischung und die unerträgliche Heuchelei der vielen illegalen Techniken. Es schildert die Wissenschaft korrekt und dabei doch in einem äußerst leserlichen Stil. Der Start des Films mit demselben Namen hat ebenfalls zu dem Erfolg des Buches beigetragen. Aber bis mehr Köche und Fischverkäufer sich dem verantwortlichen Handeln anschließen, ist es hilfreich, den Meeresfrüchte-Ratgeber immer zur Hand zu haben.

Jedenfalls ist es angebracht, auf dem Kiviv zu bleiben, denn gerade in Restaurants hat sich laut einer Untersuchung des Forscherteams der Katholischen Universität Leuven im Jahr 2015 gezeigt, dass die Versuchung zu schummeln sehr gross sein kann. Ausgerechnet, in Brüssel, inkl. in Restaurants der EU Kommission und des Parlaments, in denen einschlägige Gesetze und Vorschriften entwickelt wurden und werden, war ein erheblicher Teil der Fische falsch deklariert. Also, gerne nachfragen und den Ratgeber immer zur Hand haben.