Erläuterungen und Präsentation von Flossen meist gefährdeter Haiarten, die am Frankfurter Flughafen beschlagnahmt wurden. Die Vielfalt der unterschiedlichen Flossen in Containersendungen zeigt deutlich, dass es für die Zollbeamten unmöglich ist, die Massensendungen kompetent zu kontrollieren. Der Handel mit Haifischflossen sollte verboten werden, um den massiven Betrug einzudämmen und die gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Arten besser zu schützen. Mehr als 1 Million europäische Bürger forderten dies in einer Petition im Jahr 2022. Sehen Sie hier den Link zur Anhörung im Europäischen Parlament im März 2023.

Gesunde Meere sind eine Grundvoraussetzung für das Wachstum einer nachhaltigen blauen Wirtschaft. Dafür ist eine funktionierende biologische Vielfalt von größter Bedeutung und muss für uns alle Priorität haben, um die Lebensgrundlagen für diese und künftige Generationen zu schützen. Als Schlüsselspezies spielen Haie eine entscheidende Rolle für die Gesundheit der Ozeane und widerstandsfähige Ökosysteme, für die Bekämpfung des Klimawandels und die Gewährleistung der Ernährungssicherheit durch gesunde Meere.

Traurige Tatsache ist jedoch, dass Haie nach den Amphibien die am zweitstärksten bedrohte Wirbeltiergruppe geworden sind. Die Biomasse einiger Arten ist in den letzten 50 Jahren um über 90 % zurückgegangen. Den Verlust gesunder Haipopulationen und ihrer Ökosystemleistungen zu verhindern, liegt im Interesse aller Menschen, unabhängig davon, ob sie in einem Küstenstaat oder einem Staat ohne direkten Zugang zum Meer leben.
Das Shark Lab lud die an der Ozeanwoche teilnehmenden Parlamentarier und EU-Politiker zu einer zweistündigen Veranstaltung am 15. Oktober 2025 von 14 bis 16 Uhr ein. Ziel war es, Ideen auszutauschen, Fragen zu beantworten und das kollektive Bewusstsein für die existenziellen Bedrohungen zu schärfen, denen die weltweiten Haipopulationen und damit die Gesundheit unserer Meere und unseres blauen Planeten ausgesetzt sind.

Dr. Iris Ziegler von der Deutschen Stiftung Meeresschutz erklärt, wie man Haie effektiv schützen kann.

Die Veranstaltung umfasste eine Reihe von Tischgesprächen, die sich auf verschiedene Bedrohungen der Haibestände, gängige Missverständnisse und mögliche Lösungen konzentrierten, denen wir gemeinsam Priorität einräumen können. Die Teilnehmer waren eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen, zu lernen und Erfahrungen auszutauschen und dazu beizutragen, dass die besten Wege für strategische Maßnahmen gefunden werden.

In Europa nimmt der Verzehr von Haifischfleisch zu, insbesondere in Spanien und Portugal. Aber die meisten Menschen wissen vielleicht immer noch nicht, dass die Konzentrationen von Methylquecksilber, das besonders giftig für das Gehirn und das Nervensystem ist, in Raubtieren an der Spitze der Nahrungskette, wie z. B. Haien, hoch sind. so dass die von den europäischen Gesundheitsbehörden festgelegten Sicherheitsgrenzwerte überschritten werden können.

Ein Mitglied von Mundus maris hatte bereits während seiner Tätigkeit bei der FAO eine Pilotstudie über die Wahrscheinlichkeit, dass italienische Verbraucher von Meeresfrüchten die empfohlenen Quecksilberwerte überschreiten, durchgeführt und 1982 veröffentlicht. Siehe pdf hier.

Die Haie in ihrer wichtigen Rolle in produktiven Meeresökosystemen nicht länger zu verfolgen, ist äußerst sinnvoll und wichtig, um die biologische Vielfalt wiederherzustellen, den Klimawandel durch gesunde natürliche Systeme besser zu bewältigen und gute Meeresfrüchte für die Zukunft zu sichern.

Kritisch bedrohte Arten im Mittelmeer sind – klicken Sie auf den Link, um eine Zusammenfassung der Arten und Bilder in FishBase zu erhalten

und im Nordostatlantic

Blauhai von RuiPAOliveira auf Pixabay

Das Shark Lab wurde von Seas At Risk und den Mitgliedsorganisationen, Stop Finning Deutschland e.V., Elasmocean, Sharkproject, Shark Guardian, Deutsche Stiftung Meeresschutz, Irish Wildlife Trust und Sciaena organisiert.

Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft der Europaabgeordneten Manuela Ripa (EVP, stellvertretende Vorsitzende der interfraktionellen Arbeitsgruppe für den Schutz und die Erhaltung von Tieren und Mitglied des ENVI-Ausschusses). Sie eröffnete die Veranstaltung mit einer Grundsatzrede.

Text Cornelia E Nauen, deutsche Übersetzung von Claudia Mense.