In vielen Regionen der Welt müssen Nahrungsmittel gekennzeichnet werden, sodass die Verbraucher wissen, was sie kaufen. In der Europäischen Union schreibt die Gesetzgebung vor, dass Fisch und Fischereiprodukte, die für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind, zumindest die folgenden Elemente in einer klar leserlichen Weise aufweisen:

 

  • Der Name, möglichst auch der wissenschaftliche Name für unmissverständliche Identifikation (Für Fische kannst Du diese in FishBase überprüfen, für andere Meeresorganismen in SealifeBase);
  • Das FAO Gebiet aus dem der Fisch oder die Meeresfrüchte stammen;
  • Die Produktionsmethode – durch Fang im Meer/Süßwasser oder durch Aquakultur.

Schau Dir die Karte unten an, auf der die FAO-Gebiete eingezeichnet sind, um Dir einen groben Überblick über die geographische Beschreibung zu verschaffen.

Diese einfachen, fundamentalen Regeln werden oftmals nicht beachtet, sodass du nicht wissen kannst, was du kaufst. Aber wie sonst kannst du eine bewusste und verantwortliche Einkaufsentscheidung treffen?

Warum ist die Missachtung dieser einfachen Regeln so wichtig und nicht nur ein nebensächliches Versehen?

  • Durch die ungezügelte Überfischung sind viele weit verbreitete Arten von Fischen und Meeresfrüchten kommerziell ausgelöscht und werden allmählich von ähnlichen Arten aus dem ferneren Süden und aus tieferen Gebieten der Meere ersetzt. Diese schleichende Ersetzung wird im Handel durch den Gebrauch von Fantasienamen vertuscht (1). Als Laie nimmt man nun an, man habe den Fisch gekauft, den man kaufen wollte, aber in Wirklichkeit wurde der bevorzugte Fisch unwissentlich für den Käufer durch eine ähnliche Art aus einem anderen Gebiet ersetzt und mit einen Namen ausgezeichnet, der zum Kaufe lockt. Das ist eine weit verbreitete übliche Handelspraxis. Eine in Veröffentlichung befindliche Studie demonstriert, dass mehr als 30% der Seehechts auf dem spanischen und griechischen Markt illegal sind und es sich tatsächlich um andere als die angegebenen Arten handelt. (2)
  • Mit zunehmendem illegalen, nicht gemeldeten und nicht geregelten Fischfang, helfen die schlampigen Warenauszeichnungen, die Spur der Betrüger zu verwischen. Deswegen kann man nicht gleichgültig gegenüber solchen Vergehen und Missachtungen gegenüber bestehender Regeln und Regulierungen sein.

Schlussfolgerung: Erkundige Dich nach richtiger Warenauszeichnung in Deinem Markt oder in Deinem Supermarkt. Wenn Deine Nachfrage zurückgewiesen wird, informiere die nächste Verbraucherschutz Agentur und/oder Überwachungsorganisation für Einzelhandel in deiner Nähe.

(1) Jacquet, J.L. and D. Pauly, 2007. Trade secrets: Renaming and mislabeling of seafood. Marine Policy, doi: 10.1016/jmarpol.2007.06.007

(2) Garcia-Vazquez, E. et al., in print. High Level of Mislabeling in Spanish and Greek Hake Markets Suggests the Fraudulent Introduction of African Species. J. Agric. Food Chem. XXXX, XXX, 000–000 A DOI:10.1021/jf103754r